Therapeutischer Ultraschall
Therapeutischer Ultraschall arbeitet im kontinuierlichen oder gepulsten Modus (Dauer- oder Impulsschall) mit Frequenzen zwischen 1 und 3 MHz und erzielt dabei sowohl thermische als auch mechanische Effekte:
Thermische Effekte
Thermische Effekte werden durch Dauerschall hervorgerufen. Wärme entwickelt sich vor allem an Grenzschichten, also den Übergängen zwischen Haut, Fettgewebe und Knochen, denn diese reflektieren die Schallwellen stärker als das umliegende Gewebe. Der Körper reagiert auf diesen Reiz, indem er frisches Blut an die erhitzten Stellen pumpt, um sie herunter zu kühlen.
Diese Durchblutungsförderung zusammen mit der Tiefenerwärmung wirkt schmerzlindernd und muskelentspannend.
Mechanische Effekte
Mechanische Effekte werden hauptsächlich im gepulsten Modus erreicht. Versteifte Gelenke und verspannte Muskeln können durch die Vibration von Schallwellen gelockert werden. Durch die Schwingungen werden im Körpergewebe Kavitationsbläschen gebildet, die lokal entzündete und verhärtete Gewebestrukturen lösen.
Thermische und mechanische Effekte sorgen für eine bessere Zellmembrandurchlässigkeit von Calcium- und Natriumionen, was eine Vielzahl physiologischer Veränderungen hervorruft und Stoffwechsel- sowie Selbstheilungsprozesse anregt.
Anwendungsbereiche
Gelenkapparat
- Degenerative rheumatologische Gelenkserkrankungen (Rheuma, Arthrosen, Arthritis, Morbus Bechterew)
- Verkalkungen
- Verstauchungen (Distorsionen)
- Frakturen
Muskeln
- Chronische Muskelschmerzen (Myalgien)
- Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse
- Muskelverspannungen, Muskelverhärtungen
- Tennis-/Golferellenbogen
Sehnen
- Sehnenschmerzen (Tendinosen)
- Nerven- und Sehnenreizung (häufig an Schulter oder Achillessehne)
- Sehnenscheidenentzündung
- Kontrakturen
Haut/Gewebe
- Gewebsverklebungen
- Schmerzhafte Narben
- Dermatologische Erkrankungen (Sklerodermie, Keloide)
- Schleimbeutelentzündungen an den großen Gelenken
- Prellungen
- Schwellungen
Nerven
- Karpaltunnelsyndrom
- Ischiasbeschwerden
- Hexenschuss